RSS
Home Station 6

Station 6

Panoramabild bei den „Drei Pappeln“

 

AbschiedAudio-Version

O Täler weit, o Höhen,
O schöner, grüner Wald,
Du meiner Lust und Wehen
Andächtger Aufenthalt!
Da draußen, stets betrogen,
Saust die geschäftge Welt,
Schlag noch einmal die Bogen
Um mich, du grünes Zelt!

Wenn es beginnt zu tagen,
Die Erde dampft und blinkt,
Die Vögel lustig schlagen,
Daß dir dein Herz erklingt:
Da mag vergehn, verwehen
Das trübe Erdenleid,
Da sollst du auferstehen
In junger Herrlichkeit!

Da steht im Wald geschrieben
Ein stilles, ernstes Wort
Von rechtem Tun und Lieben,
Und was des Menschen Hort.
Ich habe treu gelesen
Die Worte, schlicht und wahr,
Und durch mein ganzes Wesen
Wards unaussprechlich klar.

Bald werd ich dich verlassen,
Fremd in der Fremde gehn,
Auf buntbewegten Gassen
Des Lebens Schauspiel sehn;
Und mitten in dem Leben
Wird deines Ernsts Gewalt
Mich Einsamen erheben,
So wird mein Herz nicht alt.

Joseph von Eichendorff 

 

Der Ausblick spielt in der Eichendorff’schen Dichtung eine große Rolle. Verschaffen Sie sich folgend einen kleinen Überblick. → Audio-Version

 

Fern-sehen muss nicht dick machen. (Fotograf: Ulrich Altmann)

Fern-sehen muss nicht dick machen.
(Fotograf: Ulrich Altmann)

 

 

[…] Eine geheimnisvolle Aussicht eröffnete sich dort über den Garten weg in ein weites Tal, das in stiller, nächtlicher Runde vor ihnen lag. In einiger Ferne schien ein Strom zu gehen, Nachtigallen schlugen überall aus den Tälern herauf.

Station 6

Aufnahme aus dem Jahre 2014
(Fotograf: Sebastian Gehwolf)

„Das muß hier eine schöne Gegend sein“, sagte Leontin, indem er sich zum Fenster hinauslehnte. „Sie kommt mir vor, wie die Menschen hier im Hause“, entgegnete Friedrich. „Wenn ich in einen solchen abgeschlossenen Kreis von fremden Menschen hineintrete, ist es mir immer, als sähe ich von einem Berge in ein unbekanntes, weites, nächtliches Land. Da gehen stille breite Ströme, und tausend verborgene Wunder liegen seltsam zerstreut, und die fröhliche Seele dichtet bunte, lichte, glückliche Tage in die verworrene Dämmerung hinein. Ich habe oft gewünscht, daß ich die meisten Menschen niemals zum zweiten Male wiedersehen und näher kennenlernen dürfte, oder daß ich immer aufgeschrieben hätte, wie mir jeder zum ersten Male vorkam.“ „Wahrhaftig“, fiel ihm Leontin lachend ins Wort, „sprichst du doch, als wärst du von neuem verliebt.“

[…]

Am Morgen strahlte die Gegend in einem zauberischen Glanze in ihre Fenster herauf. Sie eilten in den Garten hinab, wo sie nicht wenig über die Schönheit der Landschaft erstaunten. Der Garten selbst stand auf einer Reihe von Hügeln, wie eine frische Blumenkrone über der grünen Gegend. Von jedem Punkte desselben hatte man die erheiternde Aussicht in das Land, das wie in einem Panorama ringsherum ausgebreitet lag.

[…]

Je weiter sie kamen, je erinnernder und sehnsüchtiger sprach jede Stelle zu ihm; oft verwandelte sich auf einmal alles wieder, ein Baum, ein Hügel legte sich fremd vor seine Aussicht wie in eine uralte, wehmütige Zeit, doch konnte er sich durchaus nicht besinnen.
So hatten sie nach und nach den Gipfel des Berges erreicht. Freudig überrascht standen sie beide still, denn eine überschwengliche Aussicht über Städte, Ströme und Wälder, so weit die Blicke in das fröhlich-bunte Reich hinauslangten, lag unermeßlich unter ihnen. Da erinnerte sich Friedrich auf einmal: „Das ist ja meine Heimat!“ rief er, mit ganzer Seele in die Aussicht versenkt. „Was ich sehe, hier und in die Runde, alles gemahnt mich wie ein Zauberspiegel an den Ort, wo ich als Kind aufwuchs! Derselbe Wald, dieselben Gänge – nur das schöne, altertümliche Schloß Ende ich nicht wieder auf dem Berge.“ […]

Joseph von Eichendorff
aus „Ahnung und Gegenwart“

 

Um sich das Panoramabild bei den „Drei Pappeln“ im PDF-Format auf Ihren PC oder Ihr Smartphone herunterzuladen, klicken Sie einfach → hier.

 

Grußwort des ersten Vorsitzenden des Vereins
„Gemeindeentwicklung Eichendorf e.V.“
zum 2. Joseph von Eichendorff-Tag am 4. Oktober 2009
am Panoramabild bei den „Drei Pappeln“

Audio-Version (Teil_1)
Audio-Version (Teil_2)
Audio-Version (Teil_3)

Programm des gesamten Festaktes im PDF-Format

 

Der Pilger

Man setzt uns auf die Schwelle,
Wir wissen nicht, woher?
Da glüht der Morgen helle,
Hinaus verlangt uns sehr.

Der Erde Klang und Bilder,
Tiefblaue Frühlingslust,
Verlockend wild und wilder,
Bewegen da die Brust.

Bald wird es rings so schwüle,
Die Welt eratmet kaum,
Berg‘, Schloß und Wälder kühle
Stehn lautlos wie im Traum,

Und ein geheimes Grausen
Beschleichet unsern Sinn:
Wir sehnen uns nach Hause
Und wissen nicht, wohin?

Joseph von Eichendorff
Gedichte (Ausgabe 1841)

 

Sehnsucht ist die Grundmelodie im Werk Joseph von Eichendorffs, als Seelenstoff, als Lebensmotor. Erfüllung und Heimat sind für Eichendorff, der 1788 geboren worden war und den es zu den „Preußen“ nach Breslau, Berlin, Danzig und Königsberg verschlagen hat, wo er sich widerwillig in das Beamtenschicksal fügt, ja, Erfüllung und Heimat sind für ihn anderswo. Für ihn, der seine Wurzeln nachweislich in Niederbayern, hier in unserem Eichendorf, hat.

091004-JvE-Gedenktag-Teil-2-Gruppenfoto

Gruppenbild mit Dame anlässlich der Segnung des Panoramabildes am 4. Oktober 2009
(Fotografin: Christine Jahrstorfer)

Solche Sehnsucht lockt ins Freie, ins Unbekannte. In die Natur. In unsere unmittelbare Umgebung, von der wir oft so wenig wissen, weil wir uns selten Zeit nehmen, sie zu erkunden. Solche Sehnsucht hält in Bewegung. Bewegung hält uns geistig und körperlich fit.

In seinem wohl bekanntesten Prosawerk lässt Joseph von Eichendorff den Taugenichts mit dem Lied auf den Lippen, das uns zu Beginn der heutigen Feierlichkeit die Familie Perstorfer zum Besten gab, in die Welt hinausziehen. Ein junger Mann, der den bürgerlichen Bahnen nichts abgewinnen kann, den das freie Feld, die Landstraße, die Natur lockt.

Die Melodie dazu hat übrigens Friedrich Theodor Fröhlich komponiert, der ein Zeitgenosse von Eichendorffs war.

Vielleicht hat Eichendorffs Kindheit in Südschlesien Schuld an dieser Sehnsucht. Ein Landstrich, der dem unseren in manchen Punkten glich bzw. gleicht. Die Felder, Wiesen und Wälder am Fuße des Riesengebirges. Sein heimatliches Schloss, das geliebte Lubowitz. Die endlosen Ufer der Oder.

Felder, Wiesen, Wälder, ein wunderschönes Schloss, einen Fluss, der sich durch unsere Heimat zieht. Das und vieles mehr sehen Sie auf unserem Panorama-Bild.

So wie das Dichten dem Freiherrn von Eichendorff stets Zufluchtsort war, so soll dieser Platz den Bürgerinnen und Bürgern von Eichendorf, allen Naturfreunden, Radfahrern und Wanderern, ein kleiner Zufluchtsort werden. Aber auch Wissen vermitteln und dadurch dazu beitragen, unsere Heimat besser kennen, verstehen, schätzen, und – ja – lieben zu lernen.

Um lediglich beispielhaft einen besonderen Ort hervorzuheben, möchte ich die Wallfahrtskirche St. Salvator mundi auf der Haid nennen, die gestern mit unserem Hochwürdigsten Herrn Bischof Wilhelm Schraml den Wallfahrtstag feierte. In diesem Zusammenhang möchte ich stellvertretend für alle Ehrengäste Frau Dr. Hedwig Bramenkamp und meinen Chef, Herrn Notar Walter Bramenkamp, willkommen heißen, die sich mit ihrer Stiftung unter anderem für die Ausschmückung von Gotteshäusern einsetzen. Acht an der Zahl sehen Sie allein auf unserem Panorama-Bild. Auch im Namen unseres Vereins ein herzliches „Vergelt’s Gott!“ dafür!

Bis heute war es für den Gemeindeentwicklungsverein ein langer Weg. Die Idee entstand am 5. März 2008 als Hans Maier, Franz Peterhans, Gerhard Steinbeißer und ich uns zur ersten Arbeitsgruppensitzung in der Eichendorfer Pfarrbücherei getroffen haben. Als wir dann am 6. April 2008 eine kleine Exkursion unternommen haben, stand fest, wo der optimale Standort für einen Aussichtspunkt ist. Genau hier: 48° 37′ 30,7“ nördlicher Breite und 12° 51′ 20,3“ östlicher Länge. Auf 420 Metern über dem Meeresspiegel. Entlang des Wander- und Radweges.

Den Antrag auf Bau des Weges hatte damals übrigens uns Teamleiter Hans Maier in den Marktgemeinderat eingebracht. Wir haben dann letztes Jahr gemeint, wir stellen das Bild im September auf. Gut, dass wir uns nicht gesagt haben, in welchem Jahr!

Mit Navigationsgerät, Wanderkarten, Software-Varianten, Feldstechern, hochwertigen Digitalkameras, Reliefbildern und weiteren Hilfsmitteln haben wir allein monatelang daran gefeilt, dass das Bild und die darauf angegebenen Daten stimmen. Jetzt „feilt“ hoffentlich nichts mehr.

Viele Leute und Institutionen haben dazu beigetragen, dass dieses Projekt heute erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Lassen Sie mich deshalb im Namen unseres Vereins meinen besonderen Dank aussprechen:

  • Herrn Karl-Heinz Fuchsberger aus Exing für den technischen Rat bei den fotografischen Aufnahmen. Die vierzehn Aufnahmen, die wir verwenden konnten, entstanden am 28. Januar 2009.
  • Wenn das Wetter gepasst hätte, war der Grüngürtel rund um die Siedlung zugewachsen. Außerdem mussten wir lernen, dass man bei Schauerwetter kaum Weitsicht hat.
  • Herrn Erich Binder und Frau Annemarie Zettl vom Deutschen Alpenverein Sektion Deggendorf, Herrn Hans Grum vom Bayerischer Wald-Verein Sektion Wallerfing, Herrn Peter Schroetter und Frau Bettina Stelzer von der Stadt Deggendorf, unserem Mitglied Hans Riederer aus Enzerweis, abermals Herrn Karl-Heinz Fuchsberger aus Exing, meinen Teamkameraden Hans Maier (unserem Teamleiter) und seiner Ehefrau Christa, Franz Peterhans und Gerhard Steinbeißer sowie meinen Eltern für die umfangreichen Vor- und Erkundungsarbeiten. Dass der Glaube Berge versetzen kann, das wissen wir, aber unser Glaube war zu schwach, obwohl uns das „Bergeversetzen“ bei der Bestimmung der Gipfel sehr entgegengekommen wäre.
  • Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied, heißt es im Volksmund so schön. Dieses Sprichwort hat er eindeutig widerlegt. Ganz besonders danken möchte ich namens der „Weltverbesserer“ – wenn er „Dankesworte“ auch nicht gerne hört – unseres Glückes Schmied, unserem Eichendorfer Schmiedemeister Rudolf Stögmüller sen. und dem von ihm und seiner Ehefrau gegründeten Eichendorfer Unternehmen Stögmüller Metall- und Stahlbau-GmbH und seinen Mitarbeitern für die praktischen Ratschläge und die kostenlose Fertigung des Panorama-Bild-Ständers, die Bänke und Radständer sowie dafür, dass sie uns auch die Sicherheitsglasplatte spendiert und eingebaut haben. Der baut für die Ewigkeit! Wenn der Herr Stögmüller nicht gewesen wäre, hätten wir heute wahrscheinlich nicht einmal das Panorama-Bild aufstellen können. Die Idee, dazu einen Rastplatz anzulegen, stammt von Herrn Stögmüller und wurde vom Verein gerne aufgegriffen. Auf die Frage von Herrn Stögmüller, was er denn dafür bekommt, hat er unseren Teamleiter Hans Maier damals bloß gefragt: „Kriagts es wos dafia?“ Nachdem der Hans nichts gesagt hat, hat der „Schmied“ gemeint: „Sehgst es! I aa ned!“ … Vergelt’s Gott!
  • Den Eheleuten Eduard und Margit Eder aus Ölling, die das schöne Eichenholz für die Sitzbänke spendiert haben,- das hervorragend zu unserer Eiche aus Lubowitz passt. Vergelt’s Gott dafür! Herzlichen Dank für Ihre Spende.
  • Dem Markt Eichendorf, der heute durch unseren Herrn Bürgermeister Max Schadenfroh, unsere stellvertretende Bürgermeisterin, Frau Dr. Petra Loibl, und deren Kolleginnen und Kollegen vom Marktgemeinderat vertreten ist, und den Gemeindegrund für die Idee seiner Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung gestellt hat, dem Bauhof des Marktes Eichendorf, der – wie wir es von ihm gewohnt sind – fachgerecht dafür gesorgt hat, dass dieser Platz so schön angelegt wurde, und der Marktverwaltung für die gute Zusammenarbeit, insbesondere auch bei den Einladungen unserer Ehrengäste.
  • Herrn Alfred Kellermann aus Kleegarten und seiner Mannschaft von der CI Medien für die gute Zusammenarbeit beim Bedrucken der Glasplatte und den fachkundigen Rat. Wir haben die Vorlage im richtigen Dateiformat geliefert und innerhalb einer Woche war die Sicherheitsglasplatte mit der frisch bedruckten Folie bezogen.
  • Wenn wir Herrn Leonhard Luttenbacher nicht gehabt hätten, wüssten wir vielleicht heute noch nicht, wo genau wir die Sitzbänke, die Fahrradständer hinstellen und das Panorama-Bild ausrichten sollten. Durch die kostenlose Anfertigung der Modelle dafür im Maßstab 1 : 1 hat er uns dies erst ermöglicht.

 

[…]

 

Dichtung war für Joseph von Eichendorff nur Zweck erfüllend, wenn sie mit Religion verschwistert war. Alle positiven Helden Eichendorffs finden ihre Rettung im Glauben. Fernab theologischer Spekulation, in ursprünglicher volkstümlicher Frömmigkeit, in hingebungsvollem Gottvertrauen.

In einem solchen Vertrauen möchte ich Herrn Pfarrer Ortmeier und Herrn Pfarrer Bomhard bitten, diesen schönen Platz zu segnen.

 

[…]

 

Zu guter Letzt möchte ich mich noch bei allen bedanken, die die heutige Veranstaltung organisiert und bereichert haben:

  • Herrn Pfarrer Ortmeier und Herrn Pfarrer Bomhard für die würdige Gestaltung der Segnungsfeiern und der Pfarrei Eichendorf für die Lautsprecheranlage,
  • der Familie Perstorfer für die gekonnte kostenlose musikalische Gestaltung des heutigen Festaktes,
  • den Rednern der Grußworte, Herr Bürgermeister Max Schadenfroh, Herrn Wolfgang Hartmann und den Teamleitern Hans Maier und Werner Art, Herrn Hartmann ganz besonders für den hochinteressanten Fachvortrag zu von Eichendorffs Gedicht „O Täler weit, o Höhen“, das auf unserer Panorama-Tafel zitiert ist und zum Nachsinnen anregen wird,
  • dem Hausmeisterehepaar Nirschl und unserem Mitglied Sebastian Gehwolf für die Pflanzungsarbeiten,
  • unseren Mitgliedern Hans Riederer und Sebastian Gehwolf für die Gestaltung der Stellwände;
  • dem KDFB und der Familie Zirngibl für die Verhüllungsdecke,
  • unseren beiden Damen von der Presse, Christine Jahrstorfer und Susi Zinner, für die Veröffentlichung in der Landauer Neue Presse und der Landauer Zeitung,
  • unserem Chefredakteur Sepp Maidl aus Hartkirchen uns seinem Sohn, unserem Webmaster Markus Maidl aus Enzerweis, für die Veröffentlichungen im Rathausfenster und auf unserer Vereinshomepage,
  • unserem Michael Kremheller aus Pitzling für die Veröffentlichungen auf der Internetseite des Marktes,
  • unserer Freiwilligen Feuerwehr Eichendorf für den kostenlosen Fahrdienst

sowie

  • den aktiven Mitgliedern der Arbeitsgruppen 4 und 5 mit ihren Teamleitern Hans Maier und Werner Art bzw. Sebastian Gehwolf, besonders für das Erfrischungsangebot,
  • allen die zum Gelingen des heutigen Tages, auf welche Weise auch immer beigetragen haben,

und dabei insbesondere

  • Ihnen allen für Ihr Kommen und Ihr Interesse!

 

[…]

 

Einige Ideen, wie es mit dem Joseph von Eichendorff-Panoramaweg weitergehen soll, hat Ihnen unser Teamleiter Hans Maier bereits vorgestellt. Dazu brauchen wir vom Gemeindeentwicklungsverein aber noch mehr Bürgerinnen und Bürger, die ihre Ideen einbringen und bei deren Umsetzung – wie alle an den heute vorgestellten Projekten Beteiligten – tatkräftig mitwirken wollen.

Sie sind herzlich dazu eingeladen, bei uns Mitglied zu werden und sich aktiv einzubringen.

 

[…]

 

Schließen möchte ich mit einem Zitat aus dem Taugenichts, der Knackmandeln aus Italien, dem Sehnsuchtsland der Dichter der Romantik, mitbrachte:

„Wir knackten nun
und sahen zufrieden
in die stille Gegend hinaus.“

Bevor uns jetzt die Familie Perstorfer das „Vilstal-Lied“ zum Besten gibt, möchte ich Ihnen allen einen guten Nachhauseweg wünschen.

Auf ein baldiges Wiedersehen in der Großgemeinde Eichendorf im schönen Vilstal. (UA) ♦

 

Auch die Eichendorfer Poeten ließen sich von dem herrlichen Ausblick in den Bayerischen Wald inspirieren.

 

Drei Pappeln am Postberg → Audio-Version

Drei Pappeln stehn auf sonniger Höh‘,
Sturmzerzaust, doch stolz und kühn,
Ihre Wipfeln, gleich Finger spitz,
Sie weisen zum Himmel hin.

Drei Pappeln schirmen den Heiland am Kreuz,
Eng aneinander gerückt,
Mit ihren Leibern trotzig und hart,
Gleich Wächtern mit ernstem Gesicht.

Drei Pappeln schau’n ins Tal der Vils
Von stolzer Höh‘ in die Welt
Schau’n Dörfer, Höfe, Wälder viel
Und auch das fruchtbare Feld.

Drei Pappeln stehn auf sonniger Höh‘,
Wahrzeichen für unser Tal,
Mögen sie immer behütet sein,
Dass sie nie kommen zu Fall.

Anton Steindl
am 29. Mai 1932 ♦

 

Aus der Chronik des Gemeindeentwicklungsvereins (2009):

Gute Aussichten – trotz trübem Wetter
Modelle am Mühlberg bei den „Drei Pappeln“ aufgestellt
Audio-Version

Eines der Ziele des Gemeindeentwicklungsvereins ist die Förderung der Heimatkunde. So befasst sich der Verein unter der Federführung der für Gastronomie und Tourismus zuständigen vierköpfigen Arbeitsgruppe 4 um Teamleiter Hans Maier aus Eichendorf bereits seit längerer Zeit damit, ein Panoramabild zu erarbeiten, das die wunderbare Aussicht von Eichendorf aus (unweit der Holzkapelle – bei den „Drei Pappeln“) über das Vilstal bis in den Bayerischen Wald dokumentiert.

090725-Panorama-Modelle-aufgestellt

Beim Aufstellen der Modelle am 25. Juli 2009
(Fotograf: Ulrich Altmann)

Die dafür erforderlichen Fotografien hat Uli Altmann im Januar dieses Jahres aufgenommen und mit einer speziell dafür angeschafften Software zusammengefügt. Mit technischem Rat stand ihm dabei Karl-Heinz Fuchsberger aus Exing zur Seite. Die Aufnahmen mussten im Winter erfolgen, da zu dieser Zeit die Bäume, die den Mühlberg oberhalb Eichendorfs vom Ortskern abgrenzen, kein Laub tragen.

Als man beim Eichendorfer Schmied Rudolf Stögmüller sen. wegen der Herstellung des Panoramabildständers angefragt hat, hat sich der spontan bereit erklärt, die Anfertigung zu übernehmen. Als Praktiker hat er aber gleich zu bedenken gegeben, dass die Wanderer und Radler – unabhängig davon, woher sie kommen – nach der steilen Bergfahrt gewiss ein wenig rasten und die schöne Aussicht länger genießen wollen. Dazu würde er neben dem Panoramabildständer auch zwei Sitzbänke und mindestens drei Fahrradständer fertigen und – wie auch die erforderliche Sicherheitsglasplatte – spendieren. Dadurch besonders motiviert hat sich die Arbeitsgruppe bald darauf daran gemacht, die notwendigen Planskizzen anzufertigen und Herrn Stögmüller zu überreichen. Die Sitzbankauflagen, die der Symbolik wegen aus Eichenholz gefertigt werden sollen, spendiert erfreulicher Weise Marktrat Eduard Eder aus Ölling.

Am Samstag, 25. Juli 2009, sind die „Weltverbesserer“, wie Rudolf Stögmüller sen. die Mitglieder des Gemeindeentwicklungsvereins gerne mit einem Augenzwinkern nennt, einen großen Schritt bei ihrem „Panorama-Bild“-Projekt weitergekommen.

Drei Pappeln

Drei Pappeln
(Foto: Sammlung Hans Seidl)

Um 9.00 Uhr haben sich einige Vereinsmitglieder zusammen mit Leonhart Luttenbacher aus Eichendorf am Standort getroffen, um festzulegen, wie die Panoramabild- und Radständer und auch die beiden Bänke aufgestellt werden sollen. Dazu hat Herr Luttenbacher, der in seiner Jugendzeit mehrere Jahre bei der Bergwacht war, in diesem Monat schöne Modelle im Maßstab 1 : 1 angefertigt. So war es elegant möglich, die Anordnung festzulegen und mit Pflöcken zu fixieren.

In nächster Zeit wird dann der gemeindliche Bauhof den Platz um das Panoramabild anlegen und die Betonfundamente für die Bänke und Ständer gießen. Sebastian Gehwolf hatte dabei eine Idee, die den übrigen Anwesenden gut gefiel: Wenn es technisch machbar ist, könnte – ähnlich der Gestaltung am Nullmeridian – ein ausgerichteter Nordpfeil am Betrachterstandpunkt in das Pflaster eingelassen werden, um den Besuchern das Einnorden der Wander- und Fahrradkarten zu erleichtern.
Eine der nächsten Aufgaben des Vereins ist es, die exakte Benennung der Berggipfel, die auf dem Panoramabild zu sehen sind, abzuschließen, damit der Druck des Panoramabildes im September in Auftrag gegeben werden kann. Eine – wie man feststellen musste – gar nicht so einfache Aufgabe. „Wenn etwas Vernünftiges dabei herauskommen soll“, so Vereinsvorsitzender Uli Altmann, der dazu extra ein GPS-Gerät und digitales Kartenmaterial angeschafft hat, „braucht das – wie in allen anderen Lebensbereichen – meistens etwas Zeit. Aber wir haben“, so Altmann weiter „insbesondere unterstützt von Hans Riederer aus Enzerweis und Hans Grum vom „Bayerischer Wald-Verein – Sektion Wallerfing -, der Stadt Deggendorf und dem Deutschen Alpenverein – Sektion Deggendorf -, gute Vorarbeit dafür geleistet.“

In den nächsten Wochen werden Hans Riederer und das DAV-Mitglied Erich Binder, der bereits im Juni einen Ortstermin in Eichendorf wahrgenommen hat, dem Gemeindeentwicklungsverein weiter dabei behilflich sein.

Wenn alles klappt, kann – wie geplant – am Erntedanksonntag, dem 4. Oktober 2009, im Anschluss an die Pflanzung der Eiche aus dem Garten des Schlosses Lubowitz – die im letzten Jahr bei dem vom Team 5 unter der Leitung von Werner Art organisierten Joseph-von-Eichendorff-Gedenktag von den Eheleuten Hartmann als Geschenk an Bürgermeister Max Schadenfroh überreicht wurde – an der Joseph-von-Eichendorf-Schule (Beginn: 14.00 Uhr), auch das Panoramabild gesegnet werden. Die kirchlichen Segensfeiern sowie die Grußworte aus Kultur und Politik werden voraussichtlich von der Familie Perstorfer aus Eichendorf musikalisch umrahmt. Bereits heute ergeht eine herzliche Einladung an die gesamte Bevölkerung. (UA) ♦